Nach einem Autounfall dämmerte der Belgier Rom Houben vermeintlich im Wachkoma dahin. Mehr als zwei Jahrzehnte später kam heraus: Er war die ganze Zeit bei Bewusstsein. Fast jeder zweite Wachkoma-Patient wird von Ärzten und Pflegern irrtümlich als hoffnungsloser Fall abgetan.
Rom Houben, 46, musste sich sein halbes Leben lang anhören, er sei so gut wie tot. Anfangs beugten sich noch ab und zu Ärzte über ihn, fuchtelten ihm vor den Augen herum, doch weil sein Blick starr blieb, gingen sie nach einer Weile wieder weg. Pfleger kamen und baten ihn um ein Zeichen, ein Zwinkern, einen Händedruck. Irgendwann gaben sie alle auf. Diagnose: Ansprache sinnlos, niemand mehr da.
Im minimalen Bewusstseinszustand dagegen ist vieles möglich. Der Amerikaner Terry Wallis dämmerte 19 Jahre lang unansprechbar dahin, ehe er urplötzlich das Wort an seine Mutter richtete ("Mom!"). Als eine Forschergruppe in New York sein Gehirn durchleuchtete, zeigte sich ein erstaunliches Bild: Zwischen den wenigen erhaltenen Hirnarealen waren unzählige Leiterbahnen ausgesprossen. So konnten sich wohl die ehemals abgeschiedenen Inseln wieder zusammenfinden - eine Voraussetzung für das Bewusstsein.