Zitat von 30. Jan 2010, 22:09 » Elke.Seit sechs Jahren lebt Soenke Schöpke im Wachkoma. Seine Frau gibt gern ihre Erfahrungen weiter.
Wichmannsdorf (OZ) - ...Ein bisschen mehr wir und weniger ich, ein bisschen mehr Kraft und nicht so zimperlich, und viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens. Dieser Spruch hat mir schon immer gefallen, sagt Monika Schöpke. Sie hatte das noch längere Gedicht schon vor dem Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben veränderte, in ihrer Plattenbauwohnung in Kröpelin hängen. Wo sie mit ihrem Mann, einem ehemaligen Kraftfahrer bei der Melioration, und den drei Jungs wohnte. Dann hörte sie eines Tages im Jahr 2004 im Zimmer ein Poltern und fand ihren Soenke, mit dem Erstickungstod kämpfend. Ich dachte damals, das wars dann. Dabei hatten wir uns vier Wochen vorher gerade wieder zusammengerauft, mein Mann ist sehr eifersüchtig wir hatten uns vertragen und dann passiert das... Heute sitzt die 55-Jährige in der Küche ihres Eigenheimes in Wichmannsdorf und trinkt Tee aus einer Tasse, auf deren einer Seite zu lesen ist: Mutti hat das Sagen:
Die Ergotherapie ist heute Morgen schon durch, gegen Mittag kommt die Physiotherapie ich habe eigentlich keinen Tag-Nacht-Rhythmus mehr, sagt die Frau und schaut auf ihren Mann. Der 58-Jährige räuspert sich laut er lebt seit sechs Jahren im Wachkoma. Alle vier Stunden, auch nachts, gebe ich ihm flüssige Nahrung und Insulin, ab und zu drehe ich ihn und wechsle regelmäßig das Inkontinenz-Material, erzählt Monika Schöpke sie trinkt noch etwas Tee: Papi ist der Boss, steht auf der anderen Tassenseite.