"Wer über seine Kräfte hinaus pflegt wird selbst zum Pflegefall"
Alle fragen, wie es meinem Mann geht, will denn niemand wissen, wie es mir geht?
"Wie geht es Dir?"
Ängstliche Augen nehmen mit mir Kontakt auf, ein unsicherer Blick, und dann Tränen. "Ich habe seit einem Monat keine Nacht durch geschlafen! Ich fühle mich so alleine gelassen in allem!"
"Manchmal bin ich so wütend auf meinem Mann! Und dann schäme ich mich, weil es ihm doch selbst so schlecht geht!"
"Warum ist uns das passiert? Gerade als wir endlich Zeit gehabt hätten, unser Leben zu genießen!"
"Wie lange wird das alles noch dauern?"
B. steht vor mir, den Blick betreten auf den Boden gerichtet, beschämt über diese plötzlich an die Oberfläche getretene Emotionalität.
B. ist eine von vielen Angehörigen in unserem Forum und muss sich an ein neues Leben unter neuen Bedingungen gewöhnen.
Das ist für sie ein Grund in unserem Forum zu schreiben, damit sie sich besser mit den wichtigsten Fragestellungen auseinandersetzen kann. Denn "die Dinge auf sich zukommen lassen" ist nicht der richtige Weg den pflegende Angehörige gehen sollten.
Wichtig für uns Angehörige, pflegende Personen und für den Betroffenen ist, dass die Krankheit nicht verdrängt werden darf. Nur wer die Krankheit annimmt und sich mit ihren Folgen auseinandersetzt kann auch mit den Folgen leben und glücklich sein.
Grundvoraussetzung für den Austausch in unserem Forum soll Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander sein. Probleme sollen ausgesprochen werden, bevor sie gelöst werden können. Damit wird dem pflegenden Angehörigen häufig die Sorge um die pflegende Person genommen.
Aus diesem Grunde möchte ich bitten, allen Mitglieder mit Respekt gegenüber zu treten.